Sie berührt, bewegt, befreit – und kann unser stärkster Power-Skill sein.
Ob Singen, Tanzen oder Lauschen: Musik bringt Licht in schwere Momente.
Welche Gedanken hast DU dazu?
Diskutier mit und bring deine Gedanken -nach einem ersten Input von Moderatorenseite- ein.
Hi :)
Ich höre tatsächlich ziemlich den ganzen Tag Musik, morgens beim Aufstehen als Weckerton, über die Busfahrt zur Schule, bis hin zum Einschlafen am Abend.
Ich persönlich finde, dass Musik sowohl helfen kann, die Stimmung aber genauso auch noch mehr drücken kann. Geht es mir schlecht und ich höre depressive Musik oder Texte, die mich potentiell triggern, bewirkt das natürlich nicht, dass es mir danach besser geht. Zwinge ich mich aber bewusst fröhliche Musik zu hören, passt das aber nicht wirklich zu meiner Stimmung, das fühlt sich dann manchmal aufgesetzt und falsch an, als würde man einfach alles gut singen wollen. Ich finde es oft schwer in dieser Situation dann die richtige Musik zu finden, die mich nicht noch weiter runterzieht, mich aber auch trotzdem verstanden fühlen lässt.
Danke fürs Lesen :)
Bee
Wenn Töne Kraft geben
Hier im Forum kommen immer wieder die Themen: Mir geht es schlecht, die Gedanken sind so dunkel, ich weiß nicht, wie ich da rauskommen soll, hat jemand Ideen, die helfen?
Das ist ein sehr nachvollziehbares Anliegen. Und alle Menschen kennen das, durchleben immer wieder Phasen, die schwierig sind und suchen nach Auswegen. Leider gibt es nicht den universellen Power-Skill, der immer hilft, oder doch?
Musik kann DER Power-Skill sein. Natürlich weiß ich, dass es nicht immer klappt, aber stimmt Ihr mir zu: Sehr oft? Und, dass gilt für alle Skills: Ich muss mich darauf einlassen! Muss zulassen, dass es mir wieder besser gehen könnte (das klingt so doof, ist wissenschaftlich sicher besser zu beschreiben, aber ich bin kein Wissenschaftler. Nur wenn ich WILL, dass es mir besser geht, kann es mir auch besser gehen). Also: Ich muss aktiv einsteigen, Musik anmachen, Musik machen, Texte mitlesen, singen, mich zur Musik bewegen, überlegen, welchen Song es jetzt brauchen würde, vorher vielleicht eine Setliste erstellen.
Und so ganz nebenbei, mal Eigenwerbung: Wir haben echt zusammen tolle Listen bei „Das Forum tanzt“ erstellt (https://ebs.bke-beratung.de/embed/jugend/forum/board/97-das-forum-tanzt). Und ich habe immer wieder den Kopf-Film, dass viele Leute hier, Mods und Jugendliche, gemeinsam diese Musik hören. Das ist etwas Verbindendes. Und ich finde, alleine diese Vorstellung ist schon hilfreich. Geht es Euch auch so (gerade läuft „Mut“ von Alexa Feser, soooo schön)?
Aber was genau ist denn die Kraft der Musik? Anke Engelke, die Comedian, Journalistin und Moderatorin und … hat vor ein paar Jahren, zusammen mit einem großen Team, untersucht, was Singen bei Menschen bewirkt. Nachzuschauen beim ARD-Film „Sowas wie Glück“. Das Fazit: Singen macht glücklich! Das ist tatsächlich sogar nachweisbar, kann gemessen werden. Ich finde ja, dieses Messen und Beweisen braucht es gar nicht. Und behaupte, aus eigener Erfahrung: Menschen, die alleine oder noch viel besser - gemeinsam singen, können beim Singen, und auch auch eine ganze Zeit danach, nur glücklich sein. Das Gegenteil geht nicht. Selbst wenn beim Singen Tränen fließen (kennt Ihr das?), das sind das Tränen, die gut tun. Die etwas lösen, auch wenn gar nicht bewusst ist, was genau passiert, was genau gelöst wird, es hilft dennoch.
In der ARD Audiothek gibt es einen Podcast: „Spiel der Synapsen – Kann die Neurowissenschaft die Wirkung von Musik erklären?“ Wer sich damit näher befassen will: Sehr hörenswert. Aber braucht es die Wissenschaft dazu? Mich interessiert viel mehr: Wie hilft Euch Musik? Sind es die Texte? Die Melodien? Die Kombination? Das selbst Musik machen?
Bei mir ist es mehr die Musik, als die Texte. Wobei ich Texte auch extrem wichtig finde. Aber dann bin ich mehr im Kopf. Das ist ja auch nicht schlecht. Mein Bauch ist mehr bei der Musik. Ich muss es gar nicht verstehen. Aber manchmal kommt ein Gitarrenriff, ein Tonartwechsel, ein besonderer Akkord, drei Töne vom Klavier und ich bin extrem berührt. Tatsächlich kann ich keine Noten lesen und kann das nicht erklären. Aber es wirkt sooooo gut. Befreit, macht lustig, manchmal auch traurig (aber fast immer schön-traurig, wieso gibt es so was, schön-traurig?). (Jetzt muss ich eigentlich rumhüpfen, es läuft „Schlechter Tag“).
Also: Wie wirkt Musik bei Euch? Wirkt sie überhaupt? Wie wichtig ist Musik für Euch (auf einer Skala von 1-10 ist Musik bei mir bei 12)? Und kann jemand beschreiben, was genau wirkt (gerade läuft das Klavierintro von „Lean on me“ von Bill Withers, wie kann so ein einfaches Intro so eine große Wirkung haben? Ich bin sofort, beim 3. Ton, gerührt. Will mitsingen, aufhören zu schreiben. Sind es unbewusste Erinnerungen, weil ich als Kind diesen Song so gemocht habe? Etwas bestimmtes damit verbinde? Keine Ahnung. “Lean on me, when you're not strong, And I'll be your friend, I'll help you carry on, For it won't be long, 'Til I'm gonna need, Somebody to lean on.” Ok, der Text ist mir offensichtlich auch wichtig. Wie schön ist das denn?).
Bitte werft uns zu, mit Ideen über die Kraft, die Magie der Musik, DEN Power-Skill überhaupt!
Rockige, folky-bluesy-jazzy Grüße
bke-Stephan